Schon im Herbst 2008, als die 2. Wettkampfebene im HRC neu in Fahrt gekommen war, entstand die Idee, die "Head of the River Race London" zu besuchen - eines der traditionsreichsten und größten 8er-Langstrecken-Events im Ruderzirkus. Die Mannschaft stand auch sehr bald fest: Dominik Gross, Christoph Damm, Nils Hesselink, Jörg Habenicht, Patric Mull, Marcus Barra, Sebastian Proske und Nils Pfullmann sowie Stefan Mohaupt am Steuer. Doch zunächst lag die ganze Arbeit bei Trainer Harald Thoms, der aus den größtenteils unerfahrenen Riemen-Ruderern einen funktionierenden 8er formen musste. Während der Maschsee noch zugefroren war, fanden die ersten Trainingseinheiten ca. fünfmal pro Woche auf der Ihme statt (unser Dank an die Angaria RG für das uns überlassene Trainingsboot). Fortschritte waren schnell erkennbar, die Stimmung innerhalb der Mannschaft stieg, und alle warteten gespannt auf den Tag X.

Am 19.03. steuerten wir endlich unserem Reiseziel Oxford entgegen. Durch die Kontakte von Nils Pfullmann zu diversen Colleges in Oxford bekamen wir vor Ort erstklassiges Material: einen 4 Jahre alten Empacher "Sir William Blackstone" vom Pembroke College, knallharte Concept2 Riemen mit Smoothie-Blades vom Balliol College und den Bootstransport vom Worcester College.
 

Am Freitag bleib uns genügend Zeit, das Material auf der Isis in Oxford zu testen und zu trimmen, bevor der kulturelle Teil unserer Reise auf dem Programm stand. Nach einem gemeinsamen Abendessen mit der 8er Mannschaft vom Worcester College ging es dann zeitig in die Horizontale - Kräfte sammeln für den Tag. Neben dem HRC würden mit dem DRC und den Angaren noch zwei weitere Boote aus Hannover starten. Darüber hinaus tummelten sich viele weitere deutsche Clubs im Starterfeld.

Am Samstag fuhren wir um ca. 7 Uhr nach London Chiswick, wo der Bootstransport schon bereit stand. Die nächsten Stunden vergingen wie im Flug. Pünktliches und reibungsloses "in See stechen" um 10:09 Uhr, gefolgt von ersten Ruderschlägen auf dem Tideway. Das war einfach nur zum Genießen. Nach einer gewissen Wartezeit wurde dann die Startnummer "138" "Hannoverscher RC v 1880" von den Marshalls aufgefordert, das Boot vom Ufer in die Mitte der Themse zu wenden und Richtung Start zu rudern.
 

Ab dem Zeitpunkt ging alles wirklich schnell. Vielleicht lag es auch daran, dass wir einfach schnell gerudert sind. Mit einer Schlagfrequenz von 32 ging es auf die 4 ¼ mile Richtung Putney, dem Ziel des Head of the River Races. Unser Rennen verlief bis auf wenige Situationen recht ereignislos, was den Vorteil hatte, dass jeder Schlag kontrolliert und sauber mit der angestrebten 32er Schlagfrequenz ausgeschoben wurde. Die hinter uns startenden Italiener fielen schnell zurück und waren bald nicht mehr im Blickfeld. Pünktlich für die Fotografen überholte der HRC 8er unter der Hammersmith Bridge gleich zwei gegnerische Boote gleichzeitig - natürlich stilecht mitten durch. Einen Dank an dieser Stelle an Stefan (unseren cox) für dieses unglaubliche Erlebnis. Der Schlussspurt, beginnend ungefähr auf Höhe des Fulham FC Stadions, lief mit Schlagzahl 36 sehr gut an, wurde auf den letzten 5 Schlägen vor dem Ziel jedoch von hohen Motorbootwellen beendet. Hier wären wohl noch 2 Zehntel drin gewesen.
 

Mit dem Rennen und dem Ergebnis war die komplette Mannschaft hoch zufrieden. Die Daten: Der HRC 8er beendete die Strecke nach einer Zeit von 19:27:02 mit Platz 155 von 420. Die Konkurrenz aus Hannover war an diesem Wochenende in Reichweite. Der "Bullenachter" vom DRC belegte mit 19:26:90 Platz 153 und die RG Angaria mit 19:38:44 Platz 190.
 

Der Rest des Wochenendes bestand aus einer feucht-fröhlichen Party in den Pubs von Oxford, bei der wir auch die neu gewonnen Freunde vom Worcester College wieder trafen, und einer Rückfahrt nach Hannover, bei der jeder HRC'ler ein Grinsen im Gesicht hatte. Wir hoffen, dass wir im nächsten Jahr wieder dabei sein können.