Eine Woche Rudern? Hört sich ja ganz gut an. Aber eine Woche mit Rudern, Gesellschaftsspielen und Badespaß ist doch noch viel besser. Und deswegen hieß es auch diesen Sommer wieder: Boote einpacken, und ab an den Tankumsee, für ein paar Tage so mehr oder minder Mitten im Nirgendwo campen, Rudern nach Belieben, und vor allem eins: Spaß haben.
Der Tankumsee, das sind wir, ein bunt zusammengewürfelter Haufen Jugendlicher aus Jugendbreitensport und Kinderrennsport. Was uns eint, ist nicht nur die Liebe zum Rudersport, sondern auch zum Kartenspiel. Denn wenn das Wetter den See nicht so attraktiv scheinen lässt, dann ist ein gutes Spiel mit netten Leuten unter einem trocknen Pavillon genau das Richtige. Und dabei ist völlig egal ob man die Leute oder das Spiel schon kennt, denn das sind beides Sachen, die man ändern kann. Auf diese Weise hatte man spätestens an Tag Zwei mal mit jedem zumindest schon eine Runde Karten gespielt, aber auch das Repertoire an Spielen erweitert. Denn egal ob Wizard, Mogel-Motte, Schwimmen, Skyjo oder Halt mal Kurz, man kann sie alle schnell lernen, und nichts bindet einen besserzusammen als eine gemeinsam durchgemachte Runde Kartenspiel.

Bei der täglichen Wizard-Runde
Doch wir hatten durchaus auch Abschnitte mit gutem Wetter. Das war dann immer die Zeit für Dingel. Mit unserem einzigen Gig-Boot mit auf Fahrt ging es dann los zum Badespaß. Ob Richtung Ufer oder Boje, es gab immer viele Mitfahrer, eventuell auch manchmal ein paar zu viele. Und so, mit ausreichend Teilnehmern ausgestattet, ging es dann los, zur ersten Badestelle. Bald fanden wir auch heraus, dass man, wenn möglich, schon während der Fahrt abspringen kann, dabei sollte man aber darauf achten, dass das Personenverhältnis in Bug und Heck einigermaßen gleich bleibt, sonst kann es auch mal passieren, dass das Boot auf der einen Seite etwas tief im Wasser liegt... Selbiges gilt übrigens auch fürs Einsteigen. Wir sprechen aus Erfahrung. Einmal im Wasser gibt es aber nichts Schöneres als im kühlen Nass zu planschen und unter dem Boot duchzutauchen (oderrumzuschwimmen). Doch am Ende sind wir immer Heile zurückgekehrt, durften uns aber noch einer wunderbar witzigen Tätigkeit bedienen, und zwar ein Boot mit einer ganzen Menge Wasser im Fußraumaus dem Wasser zu ziehen und umzudrehen. Erneutes Nasswerden garantiert!

Svea und Nora kurz vorm Kentern
Definitiv ein besonderes Erlebnis der Fahrt war die Nachtwanderung. Am Donnerstagabend, nachdem Grillen, verbrachten wir unsere Zeit erstmal, wie sonst auch, mit Kartenspielen, doch dann hieß es ab ins Zelt – zum Stirnlampen holen. So ausgerüstet machten wir uns dann auf den Weg, immer am Ufer des Tankumsees entlang. Irgendwann hatten unsere Augen sich so sehr an die Dunkelheit gewöhnt, dass wir die Lampen eine nach der anderen ausschalten konnten. Schließlich liefen wir in völliger Dunkelheit um den See, nebenher leise Gespräche. Ab und zu zwischendurch legten wir eine kleine Pause ein, in der Salim uns etwas erzählte: Mal über heimische Vögel, mal über Lichtverschmutzung und Sternbilder. Und so machten wir uns am Ufer auf die Jagd nach der ISS bei ihrer Reise über den nächtlichen Himmel (nur um kurze Zeit später festzustellen, dass sie gerade über der Antarktis ihre Bahnen zog). Bei einem kurzen Abstecher zum Mittellandkanal wurde dann auch die kleine Stärkung (Doppelkekse!!) verzehrt, und nach kurzer Pause mit Blick auf einen tiefhängenden, leuchtenden Mond ging es dann weiter um den See. Wieder fast auf der heimischen Zeltwiese zurück war dann noch Fototermin mit Marcel, um auch eine kleine Erinnerung an diese doch recht kurze Zeit zu haben. Danach war dann noch Open-End-Nacht, bei Kartenspielen und guter Gesellschaft im Pavillon sitzen, bis uns so gegen Eins ein paar gut gelaunte Betreuer sagten, dass es jetzt mal Gute Nacht heiße.

Ja, dieses Bild wurde bei völliger Dunkelheit aufgenommen
Schließlich musste dann auch dieses Jahr es wieder viel zu schnell vorbei sein, und nach ein paar sehr intensiven Tagen ging es dann wieder nach Hause. Doch was bleibt, ist die Erinnerung an eine geile Zeit, die ganzen Menschen, mit denen man Zeit verbracht hat und die Vorfreude aufs nächste Mal.

Spaß mit Bene's Seifenblasenpistole