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Wer gut Ausbilden will, muss sich auch selber Fortbilden….

23.10.2016  ·  Kinder-Rennsport
(Trainer-C Lehrgang in Ratzeburg - Ein Erfahrungsbericht)

Eine Möglichkeit zur Fortbildung bietet der Deutsche Ruderverband, am Standort Ratzeburg (Schleswig Holstein), mit dem zweiwöchigen "Trainer-C Leistungssport" Lehrgang an.


Untergebracht wurden die Teilnehmer in der Ruderakademie Ratzeburg, die zugleich Bundes-/Olympiastützpunkt für die Sportart Rudern und Landesstützpunkt der Bundesländer Hamburg und Schleswig Holstein ist. Hier trainieren regelmäßig die Nationalmannschaften aller Altersklassen. Insbesondere der Deutschland-Achter findet immer wieder den Weg zurück zu seiner Geburtsstätte. Denn wie einige ruderbegeisterte vielleicht wissen, revolutionierte der Lehrer und Rudertrainer Karl Adam in Ratzeburg den Rudersport in Deutschland und begründete die Ära des Deutschland-Achters. Dementsprechend ist Ratzeburg mit der Ruderakademie natürlich ein hervorragender Standort um begeisterte Ruderer zu Trainern aus- und fortzubilden.

Zu dem diesjährigen Lehrgang hatten sich wieder etliche Interessenten gemeldet und 25 durften schlussendlich daran teilnehmen. Am Montag den 19. September 2016 ging es nun also los, und ich machte mich auf den Weg nach Ratzeburg. Vor Ort begrüßte uns der Lehrgangsleiter Andreas König (Referent Bildung - DRV). Nachdem irgendwann auch die letzten Teilnehmer, die aus allen Teilen Deutschlands anreisten, angekommen waren, begaben wir uns das erste Mal in den Seminarraum und jeder stellte sich, seinen Verein und seine Tätigkeit kurz vor. Was uns in den zwei Wochen grob erwarten würde, wussten wir bereits, da wir vorab einen Ablaufplan erhalten hatten. Daher galt es erstmal ein paar organisatorische Dinge zu klären und Fragen zu beantworten. Der erste Tag endete mit dem Abendessen in der preisgekrönten Mensa der Akademie.

In den folgenden Tagen wurden nun die verschiedensten Ruderspezifischen Themen behandelt und erarbeitet die für einen Trainer wichtig sind. Große Ruderspezifische Themenblöcke waren zum Beispiel "Trainingsprinzipien, -mittel und –formen", "Kondition und Koordination", "Training planen und Belastungsfaktoren", "Trainingsinhalte und –methoden", "Bewegungsablaufe beim Rudern", "Methoden und Organisationsformen in der Anfängerausbildung", "Boote trimmen" und schlussendlich "Wettkampfregeln im Rudern". Hier haben wir einen guten Überblick bekommen was ein guter Trainer so alles im Blick haben sollte und wie man möglichst zielorientiert und systematisch mit seinen Sportlern und Sportlerinnen trainieren kann.




Auch nicht ganz so leistungsorientierte Themen wie, "Wanderfahrten organisieren und Umwelt" und "Team Rowing" wurden besprochen und letzteres auf dem Ruderergometer einfach selbst ausprobiert.

Ein wichtiges Thema das in den letzten Jahren immens an Bedeutung gewonnen hat, "Sicherheit auf dem Wasser", wurde ebenfalls behandelt. Hier sind schlussendlich immer wir Trainer in der Verantwortung und Haftung. Hier gab es einen interessanten Austausch darüber wie in den Vereinen mit dieser Thematik umgegangen wird.

Auch etwas allgemeinere Themen wurden besprochen, wie "Sportmedizinische und -biologische Grundlagen", "Kinder- und Jugendschutz, Ehrenkodex", "Alternative Sportangebote", "Anti-Doping", "Öffentlichkeitsarbeit" oder auch "Allgemeine Rechtsfragen". Wer zum Beispiel den Ehrenkodex des DRV nicht unterschreibt erhält keine Trainerlizenz, und wer dagegen verstößt, dem kann die Lizenz auch wieder entzogen werden.

Ein ebenfalls wichtiges Thema, "Kommunikation", wurde auch behandelt und mit einer Gruppenarbeit eingeleitet. Danach folgten einige theoretische Grundlagen. Später gab es dann noch Rollenspiele die gefilmt wurden. Fünf Teilnehmer wurden von der Referentin mit mehr oder weniger alltäglichen Situationen aus dem Ruderalltag konfrontiert und dabei gefilmt. Im Anschluss wurden die unbewussten Gestiken und Mimiken anhand einer Videoanalyse besprochen und gedeutet. Zum Abschluss gab es draußen noch ein Gruppenkommunikationsspiel. Dies sollte Kommunikationsketten verdeutlichen und worauf es in der Kommunikation zwischen Menschen besonders ankommt. Ob zwischen Vorstand und Trainer oder dem Trainer und seinen Sportlern/Sportlerinnen. Durch eine bewusste Kommunikation lassen sich oftmals Missverständnisse verhindern.


Alle Themen wurden von extrem kompetenten und erfahrenen Referenten interaktiv mit den Teilnehmern erarbeitet. Die Vorträge waren immer sehr Praxisnah und mit Beispielen untermauert. Man merkte, dass alle Referenten aus der Praxis kommen. Die Theorie und auch Praxisteile waren stets durch eine lockere Atmosphäre geprägt in der Fragen immer erlaubt und erwünscht waren! ;) Daneben gab es aber auch viele Übungen zur Teambildung und der gezielten Förderung von bewusster Interaktionen und Kommunikation in der Gruppe. Die Teilnehmer durften sich auch viel selbst einbringen mit Ihren Ideen und organisierten immer wieder kleine "Kicks", zur Auflockerung der Theorie-Phasen, oder ließen die letzten Tage in der "Morgenpost" Revue passieren. Auch Feedbackrunden wurden eigenständig angeleitet und gaben dementsprechend den Referenten und dem Lehrgangsleiter Andreas ehrliche und direkte Rückmeldung.

Da wir ja alle Trainer in SPORTvereinen sind, betätigten wir uns natürlich auch selber häufig sportlich. In der dem Gebäude angegliederten Turnhalle mit Kraftraum und allem Drum und Dran, stellte uns Andreas immer wieder neue Trainingszirkel mit verschiedensten Übungen vor die wir selber ausprobierten. Auch andere Referenten nutzen diese Möglichkeit. Im Bereich "Stabilisations- und Beweglichkeitstraining" durften wir im Rahmen einer Sportstunde vieles Neues kennen lernen, ausprobieren und es gab interessante Erklärungen dazu. Beim "Krafttraining" lernten wir die korrekte Technik des Umsetzens und wie wichtig es ist die Übungen an der Langhantel technisch sauber auszuführen. Diese Räumlichkeiten sowie etliches Bootsmaterial konnten wir auch immer eigenständig in den freien Zeiten nutzen. Und so gingen wir häufig in verschiedensten Konstellationen bereits morgens vor dem Frühstück rudern. Eines Abends erwischte ich mich sogar dabei, an EINEM Tag DREIMAL Sport gemacht zu haben. ;)





So ging die Zeit dann auch schnell rum. Gegen Ende des Lehrgangs mussten wir alle in einem selbst erarbeiteten Praxisteil und Theorieteil zeigen was wir in den zwei Wochen gelernt haben. Dies waren Gruppenarbeiten, so dass Teamwork und gute Organisation gefragt waren. Es wurde eine komplette Sportstunde für die Turnhalle professionell vorbereitet und durchgeführt. Im Anschluss gab es Feedback durch die Teilnehmer und von Andreas. Im Theorieteil ging es darum gelerntes wieder ins Gedächtnis zu holen und zu zeigen, dass man das referierte tatsächlich verstanden hat. Unsere Gruppe entschied sich dafür, die uns übertragenen Themengebiete mittels einer gemeinsam erarbeiten Power Point Präsentation den Teilnehmern noch einmal komprimiert vorzustellen. Auch hier gab es selbstverständlich Feedback durch Andreas.

Nachdem wir dies alle erfolgreich absolviert hatten, überreichten uns Andreas König und Rainer Grahn (stellvertretend für den DRV) unsere "DOSB Trainer-C Leistungsport" Urkunden. Ein schöner Moment. :)

Wie alle Lehrgänge in Ratzeburg war auch dieser wieder ein Meilenstein für mich. Wer wollte konnte in toller Atmosphäre mit gleichgesinnten viel lernen und viel für die Arbeit im Verein mitnehmen. Jetzt heißt es dran bleiben und ich freue mich schon drauf das gelernte in den Trainingsbetrieb einzubringen.

Einen Herzlichen Dank an Andreas König und die engagierten Referenten!


Salim Neumann

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